Lage, Zeitraum & Fahrzeuge

Streckenkarte Bergisches Land
Streckenkarte Bergisches Land 1964

Anbindung an den Balkanexpress

Um meine fiktive Strecke an eine reale Bahnlinie im Bergischen Land anzubinden, auf der a) entweder ein vielfältiger Fahrzeugeinsatz in der Realität stattgefunden hat oder b) durch die in den umliegenden BW stationierten Fahrzeuge ein abwechslungsreicher Fahrzeugeinsatz vorstellbar gewesen wäre, habe ich das vorhandene und auf dem Wunschzettel befindliche Fahrzeugmaterial mit den in den späten 1950er und 1960er Jahren tatsächlich im oder am Rande des Bergischen Landes stationierten Fahrzeugen abgeglichen und daraus Schwerpunkt BW‘s ausgearbeitet, von denen aus eine Bedienung der Strecke realistisch gewesen sein dürfte. Die Grafik unten zeigt diese Aufstellung:

Übersicht der Fahrzeuge, die auf der Dhünntalbahn eingesetzt wurden
Fahrzeuge auf der Dhünntalbahn

In der Grafik ist zum einen das Jahr ausgewählt, in dem die meisten Fahrzeugtypen in Dienst waren: 1964. Die meisten Fahrzeuggattungen waren dabei im Wuppertaler Raum anzufinden, womit die Stichbahn im weitesten Sinne in diesem Raum gelegen haben sollte. Ein Blick auf das Streckennetz der Deutschen Bundesbahn aus dem Kursbuch 1964 zeigt südlich der Bahnlinie Remscheid-Lennep – Opladen (Balkanlinie und ein dazugehöriges Streckenportrait) einen Bereich, der eisenbahntechnisch nicht direkt erschlossen ist – ein hervorragender Ansatz für das Anlegen einer eigenen Stichbahn …

Eine weitere positive Erkenntnis stellt die Tatsache dar, dass die Gattungsbezeichnung von Güterwagen mit dem Beginn des Jahres 1964 sukzessive von der landläufig als Epoche drei angesehenen Systematik auf eine UIC-konforme Beschriftung umgestellt wurde. Für die Modelle ermöglicht dies eine größere Auswahl: Ist ein „Epoche III-Modell“ nicht mehr verfügbar, kann in gewissen Rahmen auch ein Modell der „Epoche IV“ genutzt werden – der entsprechende Güterwagen wurde dann einfach bereits umgezeichnet …

Die Dhünntalbahn

Der willkürliche Ausgangspunkt der Strecke von der Balkanbahn liegt aus Richtung Remscheid-Lennep kommend zwischen den Haltepunkten Tente und Unterstr. Damit können Relationen gefahren werden, die aus Wuppertal kommend von allen dort stationierten Fahrzeugen geführt werden,  aber auch Läufe aus Opladen oder über die Wuppertalbahn kommend können in Remscheid-Lennep Kopf gemacht haben und dann über die fiktive Strecke gefahren sein. Durch die Abzweigstelle, welche in der Nähe der Dhünn (einem kleineren Zufluss zur Wupper) liegt, bestimmt sich auch der Name für diese Strecke einfach zu „Dhünntalbahn“.

Nach dem Abzweig von der Balkanlinie erreicht die Strecke zunächst den Bahnhof Dhünnberghausen, bevor bei Kilometer 10,9 der Bahnhof Bergisch Rath folgt. Nach diesem Bahnhof folgen zwei Haltepunkte (Finnwinkel und Oberlinnen), bevor die Strecke bei Kilometer 18,6 im Endbahnhof Vennhausen endet.

Neben dem Personenverkehr, der aus gängigen Nahverkehrszügen besteht, liegen an der Strecke und in den Bahnhöfen diverse Betriebsstellen, durch die der Güterverkehr bestimmt ist. Zentraler Bahnhof für den Güterverkehr ist Bergisch Rath, da in diesem Bahnhof die meisten Anschlüsse bzw. Ladestellen vorhanden sind und zudem von hier aus die Drei auf der Strecke liegenden Werksanschlüsse bedient werden. Bei diesen Werksanschlüssen handelt es sich um eine Walzlagerfabrik, welche bei Kilometer 7,3 kurz vor dem Bahnhof liegt sowie eine Drahtseilerei (Kilometer 81) und eine Tapetenfabrik (Kilometer 13), welche sich im weiteren Verlauf der Strecke befinden. 

In den Bahnhöfen selber finden sich jeweils eine Ladestraße sowie ein Güterschuppen begleitet von einigen weiteren Gewerken: Schwellenfabrik (Dhünnberghausen), Brennstoffhandel, Laderampe, Seifenfabrik (Bergisch Rath) und als Letztes eine Schraubenfabrik (Vennhausen).

Lage der Betriebsstellen auf der Dhünntalbahn
Lage der Betriebsstellen auf der Dhünntalbahn

Fahrzeugmaterial

Während die einsetzbaren Lokomotiven und Triebwagen aus der Tabelle weiter oben hervorgehen, bedarf es für das weitere Fahrzeugmaterial einer genaueren Bestandsaufnahme dessen, was 1964 üblicherweise in Bergischen Land eingesetzt wurde. Für Personenzüge bieten sich dazu Fotos aus dieser Zeit bzw. ein Blick auf die Seite über Zugbildung an. Für die Güterzüge müssen die Betriebsstellen genauer betrachtet werden: Welche Güter könnten in der dargestellten Zeit für welche Betriebsstelle mit der Bahn angeliefert, welche Güter könnten mit der Bahn abtransportiert worden sein und letztendlich mit welchen Waggons kamen dabei zum Einsatz. Für diese Aufstellung gibt es aufgrund des Umfangs eine eigene Seite. Alles in allem ergibt sich für den Fahrzeugeinsatz auf der Dhünntalbahn im Frühjahr/Sommer 1964 das folgende Bild:

Dampflokomotiven: 38.10, 50, 78, 86, 94.5
Diesellokomotiven: V36, V60, V100, Köf II
Triebwagen: ETA 150, Vt 36.5, Vt 95, Vt 98
Personenwagen: Umbauwagen (3- und 4-Achsig), Mitteleinstiegswagen, Eilzugwagen, Silberlinge
Güterwagen: Haus-zu-Haus, gedeckte Wagen, offene Wagen, Kesselwagen, Rungen-/Flachwagen, Silowagen